Umwelt

Grüne Stadt

Der Klimawandel hat auch für Leverkusen unmittelbare Folgen. Deshalb machen wir die Stadt widerstandsfähiger gegen zunehmende Wetterextreme. Durch eine nachhaltige Architektur- und Stadtgestaltung, wie zahlreiche Begrünungsmaßnahmen passen wir uns dem veränderten Klima an.

Dachbegrünung einer Tiefgarage

Die Grünsatzung

Der Entwurf einer Grünsatzung wurde 2023 von der Verwaltung auf den Weg gebracht. Sie sollte für mehr bepflanzte Flächen sorgen und eine weitere Versiegelung des Bodens vermeiden

Der Rat der Stadt hat am 17. Februar 2025 mit Mehrheit beschlossen, die weiteren Arbeiten an der Grünsatzung einzustellen. Grund ist die Haushaltslage der Stadt.
Mehr Infos dazu im Ratsinfosystem (Öffnet in einem neuen Tab).           


Schottergärten vermeiden

Die vermeintlich pflegeleichten Schottergärten haben viele ökologische und praktische Nachteile:

  • Pflanzenlose Vorgärten können keine Lebensraumfunktion erfüllen, da Nahrungs-, Versteck- und Nistmöglichkeiten für Insekten, Vögel und Kleinsäuger fehlen.
  • Die (Teil-) Versiegelung geschotterter Vorgärten führt gleichzeitig zu einer Verringerung der Versickerungs- und Speicherfähigkeit des Bodens.
  • Schottergärten heizen sich an heißen Tagen stark auf und geben diese Wärme insbesondere in der Nacht an die Umgebung ab. Sie beeinflussen damit das Mikroklima negativ.
  • Schottergärten sind nicht pflegeleicht: Auf und zwischen den Steinen bilden sich organische Beläge, in denen sich Unkraut ansiedeln kann.

Im Gegensatz dazu sind bepflanzte Vorgärten positiv für die Artenvielfalt und den Klimaschutz und können dabei gleichzeitig pflegeleicht sein.

Schottergarten-Beratung

Besitzerinnen und Besitzer von Schottergärten können kostenlos auf eine „Schottergarten-Beratung“ zurückgreifen. Die Beratung hilft dabei Schottergärten in eine ökologisch wertvolle Vorgartenlandschaft umzuwandeln. Für Vorgärten bis zu 30 Quadratmetern erhalten Besitzerinnen und Besitzer eine kostenfreie Vor-Ort-Beratung durch eine Landschaftsarchitektin. Sie bietet Beratung und Hilfe für die nächsten Schritte weg von einem Schottergarten, hin zu einem bepflanzten Vorgarten, an.

Weitere Infos und mehr bietet der angehängte Flyer und die Website des NaturGuts Ophoven.

Infovideo naturnahen und pflegearmen Gestaltung von Vorgärten

Infos zur naturnahen und pflegearmen Gestaltung von Vorgärten
Infos zur naturnahen und pflegearmen Gestaltung von Vorgärten in einem 5-Minuten-Video der Stadt Leverkusen und Currenta

Klimagerechte Schulhöfe

Baumpflanzungen auf Schulhof

Mithilfe von EU-Fördermitteln im Rahmen des Projekts "Steigerung der Klimaresilienz" können Schulhöfe klimagerecht umgebaut werden. Zwei Schulen in Leverkusen haben bereits davon profitiert. Maßnahmen an weiteren Schulen sind in Planung.

Auf dem Schulhof des Lise-Meitner-Gymnasiums wurde der Innenhof umgestaltet und entsiegelt. Große Betonplatten wurden entfernt und sieben Weiß-Eschen neu gepflanzt. Diese verbessern die Luftqualität und spenden an heißen Tagen Schatten. Baumscheiben wurden vergrößert und die Einfriedungen von den Beeten entfernt, damit der Regen besser versickern kann. Entstanden sind auf dem Areal auch neue Pflanzflächen zur Vergrößerung des Schulgartens. Die EU fördert diese und weitere vegetationstechnische Maßnahmen am Lise-Meitner-Gymnasium mit 245.000 Euro.

Auch an der Grundschule Herderstraße wurden rund 100 Quadratmeter des Schulhofs entsiegelt und mit vier Hopfenbuchen neu bepflanzt. Die Zaunanlage wurde mit Kletterpflanzen begrünt; weitere Pflanzflächen wurden neu angelegt oder aufgewertet. Als erste Parzelle eines Schulgartens entstanden zwei Hochbeete. Mit 97.000 Euro hat die Europäische Union die vegetationstechnischen Maßnahmen zur Steigerung der Klimaresilienz gefördert.


Förderprogramm Dach- und Fassadenbegrünung

Städtisches Förderprogramm wird nicht fortgeführt

Die im August 2024 ausgerufene kommunale Haushaltssperre hat auch Einfluss auf städtische Förderprogramme. Sie ist der Grund dafür, dass der Rat der Stadt Leverkusen in seiner Sitzung vom 16.12.2024 seine Beschlüsse zum Förderprogramm „Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünung“ aufgehoben hat. Damit wird das Förderprogramm nicht fortgeführt.

Das Förderprogramm „Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünung“ wurde gut nachgefragt. In dem Förderprogramm wurden 31 Anträge zur Dachbegrünung und zwei Anträge zur Fassadenbegrünung bewilligt, einer zur Entsiegelung sowie drei zur Renaturierung von Schottergärten. Sie entsprechen einer Fläche von 2.518 Quadratmetern. Fassadenbegrünungen sind hier nicht eingerechnet, da die begrünte Fläche vor der Anpflanzung ggf. noch nicht bekannt ist.

In den Jahren 2023 und 2024 wurden 29 Zuschüsse in Höhe von insgesamt 35.750 Euro ausgezahlt.

Vorteile von Dach- und Fassadenbegrünung

Dach- und Fassadenbegrünungen wird eine wichtige Funktion in der Anpassung an den Klimawandel zugeschrieben. Dies ist aufgrund zunehmender Hitzeperioden besonders im Sommer relevant. Begrünte Dächer und Fassaden sowie die Entsiegelung von Flächen zum Zweck der Begrünung bieten vielfältige Vorteile für Mensch, Natur und Umwelt. Sie kühlen und befeuchten die unmittelbare Umgebungsluft und senken somit die Temperatur. Auch im Gebäude selber wird die Temperatur durch die Begrünung reduziert. Die verbesserte Energieeffizienz des Gebäudes macht sich auch im Winter bemerkbar. Durch einen zusätzlichen Isolationseffekt, welcher zum Beispiel durch den Einsatz dauergrüner Pflanzen erreicht werden kann, verringert sich in der kalten Jahreszeit der Heizbedarf. Insgesamt sorgen begrünte Gebäudeflächen für ein ausgeglichenes Wohnklima und reduzieren die Temperaturschwankungen an Fassaden und Dächern.

Auch Flora und Fauna profitieren von einer Dach- und/oder Fassadenbegrünung. Durch das neu geschaffene Grün auf bisher ungenutzten Flächen erweitern sich sowohl der Lebensraum als auch die verfügbaren Nahrungsquellen für Insekten. Beide Komponenten erhöhen damit die Artenvielfalt im Quartier. Die natürliche Begrünung produziert zusätzlich Sauerstoff und bindet CO₂ und weitere Staub- und Luftschadstoffe aus der Luft. Das Blattwerk, was somit als natürliche Luftreinigung fungiert, schluckt gleichzeitig Schallwellen, wodurch auch die Lärmbelastung gemindert wird.

Auch wenn es auf den ersten Blick abwegig scheint, Begrünungsmaßnahmen schützen Dächer und Fassaden, insbesondere vor Starkregen und Schmutzablagerungen, dienen aber auch als Schutz vor starker UV-Strahlung. Zu guter Letzt steigern sie vor allem aber die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität im Viertel und verschönern Gebäude und damit das gesamte Stadtbild.

17 Ziele der Nachhaltigkeit

Ziel 15: Leben an Land

Seit 2021 ist Leverkusen Global Nachhaltige Kommune. Seitdem verfolgen wir die Umsetzung von 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung, die auf der ganzen Welt richtungsweisend sind. Eines der Ziele ist, Landökosystemen zu schützen und wiederherzustellen.

17 Ziele der Nachhaltigkeit
Graffiti "Good Planets are hard to find"

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