Organisiert in den 14 Kleingärtner-Vereinen (KGV), bewirtschaften die Mitgliederinnen und Mitglieder gegen eine Pacht einen der rund 1 450 kleinen Gärten. Dabei gilt die Drittel-Formel: ein Drittel der Gartenfläche für Bauten wie die Gartenlaube, das zweite Drittel für Zierpflanzen und –gewächse, das letzte Drittel dient dem Anbau von Nutzpflanzen.
Tomate, Kohlrabi, Salat oder Kartoffeln Marke Eigenanbau machen natürlich Arbeit. Doch deren Früchte schmecken, frisch aus dem eigenen Garten, unschlagbar.
Die Laube auf dem Rasen, umrahmt von Rosensträuchern, Ringelblumen, Vergissmeinnicht und anderen Pflanzen, die je nach Jahreszeit blühen, sind den Kleingärtnern Rückzugsort im Freien. 
Alle Anderen, die die Wege durch die Anlagen wählen, haben die blühenden Ansichten gratis. 

Die Anlagen in Leverkusen sind tagsüber für alle auf den öffentlichen Wegen und Flächen zugänglich. Je nach Verein gibt es dort auch Spielgeräte, einen Bücherschrank, Infotafeln, bienenfreundliche Wiesenstücke, eine Obstwiese oder Insektenhilfen. Sitzbänke zum Ausruhen schließlich machen den Kleingarten zu einer besonderen Parkanlage. Das ist zum größten Teil in gemeinschaftlicher Arbeit entstanden und gepflegt und kommt auch der Stadtgesellschaft zugute.

Tradition im Wandel: Im Jahr 1933 wurde der erste der heutigen Vereine gegründet, im Jahr 2005 entstand die jüngste Anlage. Stärker ökologisch ausgerichtete Kleingarten-Anlagen sind seit den 80er Jahren entstanden. Eine Tendenz, die sich insgesamt feststellen lässt, entsprechend der wachsenden Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz. So bewertete der traditionelle Preis um die schönste Kleingartenanlage 2024 auch Anstrengungen für Biodiversität und Klimaschutz.           

Manche Anlage bietet der benachbarten Grundschule eine Parzelle für einen Schulgarten. Dort stehen Hochbeete für Gemüse, gibt es ein Lauben-Klassenzimmer, lernen die Kinder den Wert von Regenwurm, Spinne, Maulwurf, Igel und Co. kennen: Umweltbildung zum Greifen und Begreifen.