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„European Climate Adaptation Award“: Stadt Leverkusen überzeugte den Auditor
Eine ausführliche „Stichprobenliste“ war Grundlage des Audits im Rahmen des Prozesses zum „European Climate Adaptation Award“ (eca). Ein 22-köpfiges Klimateam aus Verwaltung und Tochterunternehmen erläuterte den Stand der Maßnahmen zum Themenkomplex „Klimawandelanpassung“ in Leverkusen und stand dem Auditor für Fragen zur Verfügung. Jetzt liegt der abschließende Bericht vor und stellt fest, dass die Stadt Leverkusen die Zertifizierung des „European Climate Adaptation Awards“ erhalten wird.
„Wir freuen uns über die Zertifizierung. Die Stadt zeigt mit der Teilnahme am eca, dass sie bereit ist, aktiv an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten “, so Christiane Jäger, Fachbereichsleiterin Mobilität und Klimaschutz, „die Zertifizierung zeigt uns überdies, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Projekte auch unabhängige Gutachter überzeugen.“ Besonders gelobt wurde vom Auditor Jürgen Rummel Leverkusens breit aufgestelltes Klimateam, die systematische Einbindung des Katasterwesens und das „Forum ZAK – Zukunfts-Aufgabe klimaresilientes Leverkusen“. Das Konzept der Bevölkerungsinformation im Krisenfall (KIEZ) könne sogar „Best-Practise-Bespiel“ für andere Kommunen gelten, meinte der externe Auditor von der Bundesgeschäftsstelle des eca in Berlin.
35 Städte nehmen in Deutschland derzeit am „European Climate Adaptation Award“ teil, sehr viele davon aus Nordrhein-Westfalen. Die Stadt Leverkusen ist seit 2020 dabei. Der European Climate Adaptation Award (eca) ist ein Programm für alle Städte und Gemeinden, die ihre Anpassungskapazität identifizieren und die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen vorantreiben wollen. Die Teilnahme am eca-Prozess hilft Klimaanpassungspotenziale zu identifizieren und die einzelnen Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und fortzuschreiben. Die Prozessschritte werden in regelmäßigen Zyklen wiederholt, um die Anpassungsaktivitäten fest in der kommunalen Arbeit zu verankern und einen ständigen Entwicklungsprozess zu ermöglichen. Am Ende jedes Eca-Zyklus erfolgt ein Audit und eine Zertifizierung.
Klimaanpassung ist Querschnittaufgabe
Für die Umsetzung des eca-Prozesses wurde ein fachbereichsübergreifendes Klimateam, bestehend aus Vertretern aller städtischen Fachbereiche und Institutionen mit Klimaanpassungsbezug, gegründet. Dazu gehören Feuerwehr, die Fachbereiche Stadtgrün, Stadtplanung, Kataster- und Vermessung, Umwelt, Gesundheit, Gebäudewirtschaft, das Bildungsbüro (FB 40), die Stabstelle für nachhaltige Stadtentwicklung (Dez. V) und das Nachhaltigkeitsmanagement (Dez. III) sowie TBL, EVL, WFL und Gut Ophoven. Koordiniert wird der Prozess vom Fachbereich Mobilität und Klimaschutz. Begleitet werden das Klimateam und der eca-Prozess in Leverkusen von dem externen Berater, Reiner Tippkötter der „energielenker projects GmbH“ aus Greven.
Der eca umfasst als wesentliche Prozessschritte eine Klimawirkungsanalyse, eine Bestandsanalyse der Ist-Situation sowie die Konzeption eines Maßnahmenprogramms, das im Juli 2024 vom Rat beschlossen wurde. Schon im November 2024 fand das Audit des Klimaanpassungsprozesses in Leverkusen statt. Die Themen betrafen die Vorsorge bei Hochwasser und Starkregen genauso wie Hitzeschutz und Dürre; gingen von Energiesparmaßnahmen und -erzeugung, über Grünflächen und Baumsanierungen bis zu Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Jürgen Rummel prüfte die Fortschritte und bewertete die umgesetzten sowie geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen. Das Klimateam stand dem Auditor für Fragen zur Verfügung.
Stadtrundgang zeigte beispielhafte Anpassungsmaßnahmen
Bereits am Vortag des Audits hatte der Auditor während eines Stadtspaziergangs Gelegenheit, einige beispielhafte Klimaanpassungsmaßnahmen aus dem Maßnahmenprogramm kennenzulernen. Bei einem Besuch im Neulandpark erfuhr der Auditor wie wichtig das Thema der Schaffung von klimawandelangepassten Grünflächen für die Stadt ist. Bei den dort neu gestalteten Gärten „Garten der Zeiten des Lebens“ und „Chillgarten“ stehen bei der Neubepflanzung Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und die Eignung als Insektenweide im Vordergrund. Die Bedeutung der Begrünung für die Biodiversität und den Artenschutz wurde durch die Blühwiesen am NaturGut Ophoven unterstrichen. Die Auswirkungen des Klimawandels wurden bei einer Besichtigung des NaturGut-Geländes deutlich, wo Markierungen der Hochwasserstände aus dem Flutereignis 2021 die Betroffenheit Leverkusens veranschaulichen. Eine weitere beispielhafte Umsetzung der Klimaanpassung der Stadt in Form des Hochwasserschutzes wurde abschließend mit dem Deich an der Dhünn in Schlebusch besichtigt.
Der jetzt vorliegende, abschließende Bericht stellt fest, dass die Stadt Leverkusen eine Zielerreichung von 66 Prozent erlangt und die Zertifizierung des „European Climate Adaptation Awards“ erhalten wird. Das entspricht der zweithöchsten Zertifizierungsstufe im eca-Prozess. Die Verleihung des Zertifikats erfolgt am 8. Mai 2025 im Rahmen einer Auszeichnungsveranstaltung in Düsseldorf. Das Ergebnis wurde in Form eines Auditberichts veröffentlicht.