Stadt Leverkusen

Fußverkehrs-Check Manfort: Ergebnisse präsentiert

Nach dem Auftaktworkshop im September sowie zwei Begehungen im Oktober ist der Fußverkehrs-Check Manfort am Dienstagnachmittag mit einer Ergebnispräsentation zu Ende gegangen: Rund 30 Besucherinnen und Besucher waren ins Nachbarschaftszentrum Manfort gekommen, hier wurden die Erkenntnisse der Begehungen vorgestellt, Maßnahmenvorschläge zur Diskussion gestellt und ein Ausblick auf die weiteren Schritte gegeben.

Diskussion mit Publikum
Diskutierten vor Publikum: Andrea Fromberg, Planungsbüro VIA und Umweltdezernent Alexander Lünenbach

„Leverkusen, einst als autogerechte Stadt geplant, soll im Rahmen der Mobilitätswende fahrrad- und fußgängerfreundlicher werden“, erinnerte Umweltdezernent Alexander Lünenbach in seiner Begrüßung, „mit dem Fußverkehrscheck haben wir die Chance, Fehlentwicklungen zu benennen und zu optimieren“.

Bei den Begehungen, an denen rund 75 Fußgängerinnen und Fußgänger teilgenommen hatten, waren neuralgische Punkte direkt vor Ort in Manfort abgelaufen und begutachtet worden. Fragen wie Wo fehlen Querungshilfen? Wo fühlen sich Fußgehende unsicher? wurden vor Ort aufgegriffen.

Büro VIA stellt Verbesserungsmaßnahmen vor

Alle Rückmeldungen hat das - für den Fußverkehrs-Check zuständige - Planungsbüro VIA aufbereitet und in drei Ampel-Kategorien eingeordnet – rot für Sicherheit, orange für Einschränkung der Bewegungsfreiheit und grün für Attraktivität. Kirsten Niklas und Dominik Kerl vom Planungsbüro VIA stellten in einer Präsentation den Ist-Zustand und mögliche Verbesserungsmaßnahmen vor.  

Ergebnispräsentation am Plan
Kirsten Niklas, Planungsbüro VIA, erläuterte die Ergenisse am Plan von Manfort

Ein Vorschlag aus der Kategorie Sicherheit betrifft die Kreuzung Gustav-Heinemann-Straße/Mauspfad: Hier müssen zu Fuß Gehende viele Fahrstreifen überqueren, so das Büro VIA und regt an, an dieser Stelle einen Kreisverkehr einzurichten, zumindest aber die Größe des Kreuzungsbereiches zu reduzieren, z.B. durch Wegnahme des freilaufenden Rechtsabbiegers auf die Kalkstraße.

Am Kreisverkehr an der Marie-Curie-Straße fehlten dagegen die Zebrastreifen, welche nachträglich noch angebracht werden könnten, so das Planungsbüro. Auch im weiteren Verlauf der Gustav-Heinemann-Straße fehlten Querungshilfen. So zum Beispiel in Höhe der Bushaltestelle am Finanzamt. Dort schlägt das Büro VIA eine Mittelinsel vor. An der Scharnhorststraße seien die Gehwege zu eng, viele Kinder weichen daher auf den Fahrradstreifen aus. Indem die Zäune weiter auf das Schulgelände versetzt werden, könnten die Gehwege verbreitert werden.

Die Unterführung am Bahnhof Manfort verfügt über keinen Aufzug und wird vielfach als Angstraum wahrgenommen. Abhilfe schaffen könnte ein Beleuchtungskonzept sowie eine erhebliche Verbreiterung, um Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr zu vermeiden.

Zwischen der Gustav-Heinemann-Straße und der Helenenstraße befindet sich ein Verbindungsweg, der durch angrenzende hohe Sträucher als unangenehm und düster empfunden wird. Durch das Rückschneiden der Sträucher könnten die Sichtbeziehungen wiederhergestellt und das subjektive Sicherheitsgefühl erhöht werden.

Im Anschluss an die Präsentation wurden die vorgestellten Maßnahmen in drei Arbeitsgruppen angeregt diskutiert, außerdem wurden weitere Hinweise auf noch fehlende neuralgische Stellen aufgenommen. „Die Leverkusenerinnen und Leverkusener waren sehr motiviert beim Fußverkehrscheck und haben sich äußerst konstruktiv und freundlich eingebracht“, lobte Kirsten Niklas vom Büro VIA abschließend.

So geht es mit dem Fußverkehrscheck weiter

Das Büro VIA wird die Ergebnisse aus der Abschlussveranstaltung mit in den Gesamt-Bericht einarbeiten, dieser wird im nächsten Jahr der Politik in der für Manfort zuständigen Bezirksvertretung für den Stadtbezirk I vorgestellt. „Wir formulieren Ideen, in welche Richtung weiter geprüft werden sollte, aber die Realisierungsarbeit beginnt erst nach dem Fußverkehrs-Check“, betonte Kirsten Niklas. 

Die Stadt Leverkusen wird bis dahin prüfen, welche vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden können. „Wir werden uns Stück für Stück durch den Maßnahmenkatalog durcharbeiten“, erklärte Christiane Jäger, Leiterin des Fachbereichs Mobilität und Klimaschutz, „wo es geht, möchten wir die Maßnahmen zügig umsetzen, damit es schnell zu spürbaren Verbesserungen kommt“. Insbesondere kleinere Maßnahmen wie das Absenken eines Bordsteins für mehr Barrierefreiheit oder das Stutzen einer Hecke für eine bessere Sicht könnten direkt Wirkung zeigen. Mit Blick auf die Haushaltslage der Stadt seien größere Baumaßnahmen wie die Errichtung eines Kreisverkehres allerdings nicht so schnell umsetzbar, so Jäger. 

Zum Hintergrund

Der Stadtteil Manfort ist von großen Verkehrsachsen durchzogen und weist mehrere Bereiche auf, die für Fußgänger schwer zugänglich sind. Die Fußgängerfreundlichkeit in Manfort verbessern und den Fußverkehr stärker in den Fokus rücken – darum geht es beim Fußverkehrs-Check. Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde die Stadt Leverkusen vom NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmer ausgewählt. Für die Stadt Leverkusen ist der gesamte Check als Gewinner des Wettbewerbs kostenlos, er wird vom Land NRW gefördert.

Das Planungsbüro VIA eG plant und moderiert den Fußverkehrs-Check gemeinsam mit dem Fachbereich Mobilität und Klimaschutz der Stadt Leverkusen.

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