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Sauberes Leverkusen: Viele Hände greifen ineinander
Leverkusen steht aktuell im Fokus des sportlichen Interesses. Aufgrund der Erfolge der Werkself sind die Blicke der (Fußball-)Welt auf die Stadt gerichtet; viele Fans und Gäste von auswärts zieht es an den Rhein. Ein Anlass, sich gerade jetzt möglichst gut zu präsentieren. Damit sich Bürgerinnen und Bürger, aber auch Besucherinnen und Besucher in Leverkusen wohl fühlen, erhält das Thema Sauberkeit im öffentlichen Raum eine größere Bedeutung.
Wie aus den Zahlen des städtischen „Mängelmelders“ hervorgeht, machen Beschwerden über Müll und anderweitigen Verunreinigungen auf Straßen, Plätzen und in Grünanlagen jährlich mehr als zehn Prozent aller Meldungen aus.
Reinigungsleistungen und Abfallbeseitigung sind Pflichtaufgaben einer Kommune, die für Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raum sorgen muss. Die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) sind für die Reinigung der Straßen und verschiedener Geh- und Radwege sowie für die Leerung von Papierkörben z.B. in Fußgängerzonen zuständig. Allein aus der Abfallkorbleerung kamen im vergangenen Jahr rund 256 t Müll zusammen. Die Avea hat im Jahr 2023 rund 590 t wilden Müll entsorgt und rund 444 t Müll aus der Leerung von Abfalleimern in ihrem Zuständigkeitsbereich, z.B. in Grünanlagen.
Gleichzeitig ist die Job Service Leverkusen gGmbH (JSL) seit vielen Jahren im Rahmen von Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten für langzeitarbeitssuchende Menschen für eine saubere Stadt und zur Beseitigung von wildem Müll aktiv. Im Rahmen der drei JSL-Beschäftigungsprojekte „Radwegpflege“, „Stadtreinigung“ sowie „Sauberes Leverkusen“ wurden alleine im Jahr 2023 insgesamt 141 Tonnen wilder Müll gesammelt und über die Avea entsorgt. Die Projekte erfahren bei Bürgerinnen und Bürgern eine durchgehend positive Resonanz und werden weiter ausgebaut.
Eng eingebunden ist dabei auch der Kommunale Ordnungsdienst. Im Zuge regelmäßigen Streifendienste achten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch auf wilden Müll und weitere Umweltverschmutzungen im Stadtgebiet. Treten besondere Vermüllungsschwerpunkte auf, werden diese vermehrt durch den Kommunalen Ordnungsdienst bestreift und festgestellte Verstöße bei der Bußgeldstelle zur Anzeige gebracht. Zusätzlich wurde in der gestrigen Sitzung des Rates der Stadt Leverkusen beschlossen, dass die Verwaltung den internen Bußgeldkatalog in Bezug auf wilden Müll und Umweltverschmutzung überarbeitet und erhöhte Bußgeldsätze prüft.
Projektgruppe bündelt und koordiniert Serviceleistungen
Die unterschiedlichen Serviceleistungen und Angebote sollen im Sinne von mehr Sauberkeit und Nachhaltigkeit künftig zentral gebündelt, die Zuständigkeiten besser koordiniert und systematisiert werden. „Die Stadt muss für die Sauberkeit im öffentlichen Raum sorgen – wer dabei für welche Örtlichkeit jeweils zuständig ist, interessiert am Ende nicht. Wichtig ist das Ergebnis“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Richrath die Zielrichtung.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde als erster Schritt eine Projektgruppe „Sauberes Leverkusen“ im Dezernat für Bürger, Umwelt und Soziales eingerichtet. In der Projektgruppe werden die bereits bestehenden unterschiedlichen Maßnahmen und Projekte zum Thema Abfallvermeidung und Abfallentsorgung koordiniert und weiterentwickelt. Dazu gehört u.a. die bewährte Müllsammelaktion „Wir für unsere Stadt“, die konzeptionell neu aufgestellt wurde und in diesem Jahr am 21. September, ab 2025 dann wieder wie gewohnt im Frühjahr stattfinden wird.
Stärkung ehrenamtlichen Engagements
Abfallvermeidung und die Sorge für ein ansprechendes Stadtbild ist auch eine Gemeinschaftsaufgabe der Stadtgesellschaft, die sich ohne bürgerschaftliches Engagement und Eigenverantwortung nicht lösen lässt. Daher sollen einerseits individuelle Initiativen und Müllsammelaktionen von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Schulen, Unternehmen usw. – auch unabhängig von „Wir für unsere Stadt“ unterstützt und gefördert werden. Wer im eigenen Veedel putzen möchte, kann sich per Mail an putzmunterstadt.leverkusende wenden und erhält entsprechend Unterstützung.
„Gemeinschaftsaktionen unter Einbindung verschiedener Akteure bringen Menschen zusammen. Nur so kann es gelingen, gemeinsam Verantwortung übernehmen und Verhaltensweisen nachhaltig zu verändern“, betont Umwelt- und Sozialdezernent Alexander Lünenbach.
Deshalb bildet der Bereich Umweltbildung und -erziehung einen wichtigen Baustein des Konzepts. Neben Upcycling-Projekten der Avea in Schulen stehen hier vor allem die vielfältigen Angebote des NaturGuts Ophoven im Vordergrund, um möglichst vielen Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung früh zu vermitteln. Aktuell bereitet das NaturGut gemäß einem Antrag des Jugendstadtrats eine Aktion zur künstlerischen Aufwertung von Mülleimern im Stadtgebiet vor.
Apropos Mülleimer: Mit Beginn der warmen Jahreszeit sind Parks und Grillflächen zunehmend gut besucht. Besonders an heißen Tagen mehren sich Beschwerden zu überquellenden Abfallbehältern. Hier arbeiten Fachbereich Stadtgrün, Avea und JSL eng zusammen, um des Abfalls Herr zu werden. Im Neuland-Park kümmert sich die JSL um die Reinigung; die Avea leert in Parks und Grünflächen sowie an den offiziellen Grillplätzen am Silbersee (inkl. des 1.100 Ltr Metallbehälters für Grillabfälle), an der Hitdorfer Laach, an den Wupperwiesen und am Am Ophovener Weiher.
In der Regel wird mindestens einmal wöchentlich geleert, an besonders frequentierten Orten wie Badestellen, Liegewiesen und Grillplätzen und nach warmen Sommertagen bei Bedarf auch annährend täglich. Getränke- und Lebensmittelverpackungen machen dabei den Hauptteil des Mülls aus.
Der Fachbereich Stadtgrün geht dabei auch innovative Wege, um das Müllvolumen zu verringern. Bis zum Sommer sollen sechs „intelligente“ Mülltonnen für den Neuland-Park beschafft werden. Sie sind solarbetrieben, komprimieren das Müllvolumen, sind vor Vögeln und Ratten geschützt und melden via WLAN, wann der Maximalfüllstand erreicht ist. Zum kommenden Public Viewing gibt es zudem wiederverwertbare Pfandbecher. Umweltdezernent Alexander Lünenbach appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Parkbesucher: „Am besten ist es, unnötigen Abfall möglichst schon im Vorfeld zu vermeiden, damit alle etwas von der Natur haben.“
Kleiner Tipp: Besonders Einweggrills aus Aluminium sind Ressourcenverschwendung und belasten die Umwelt. Alternativen sind kleine Klapp- oder Steckgrills, die besser brennen und mehrfach verwendet werden können.
Zum Hintergrund - Zahlen und Daten
JSL:
Sammlung wilder Müll alleine im Jahr 2024 mit Stand 30.04.2024:
- Beschäftigungsprojekt Radwegpflege: 12,04 Tonnen
- Beschäftigungsprojekt Stadtreinigung: 13,21 Tonnen
- Beschäftigungsprojekt Gemeinsam gegen Müll: 50,65 Tonnen
- Radwege: Die JSL reinigt täglich bis zu 40 Radwege auf rund 300 Kilometern.
Stadtgrün:
Der Fachbereich Stadtgrün ist für rund 1.300 Abfalleimer (Fassungsvermögen von 60 l) in den Grünanlagen, auf Spielplätzen und im Straßenbegleitgrün zuständig. Bei wöchentlicher Leerung ergeben sich pro Jahr Mengen von 180 t Müll pro Jahr (2023). Leerung erfolgt durch Avea bzw. JSL (Neuland-Park).
TBL:
Insgesamt sind die TBL für 716 Abfallkörbe (in Summe 43.000 Liter Fassungsvermögen) zuständig. Diese verteilen sich im gesamten Stadtgebiet (Fußgängerzonen, Buswartehallen, am Straßenrand/Fußgängerwege).
Rund 1,5 – 2 t Müll werden täglich durch die Leerung der Mülleimer gesammelt.
Die Mülleimer in den FGZ werden täglich 2x geleert. Die anderen Abfallkörbe werden wöchentlich einmal sowie bei Bedarf geleert.
Insgesamt werden mit Hilfe von 19 Handreinigern und sieben Kehrmaschinen wöchentlich 643,9 Kilometer Straße gereinigt.
Zahlen aus 2023:
Straßenkehrricht: 1.854,52t | Laubsammlung: 93,22t | Abfallkorbleerung: 256,05t |
Avea:
Mengen Entsorgung wilder Müll im Jahr 2023: 590 t
Mengen Leerung Abfalleimer (Grünanlagen etc.) im Jahr 2023: 444 t