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Neues Kommunikationskonzept zum Ausbau der A1
Die Stadt Leverkusen hat für den bevorstehenden oberirdischen Ausbau der A1 ein neues Kommunikationskonzept entwickelt. Dieses beinhaltet eine breit angelegte Medien- und Öffentlichkeitsarbeit.
Mit dem Ziel, Informationen rund um die Großbaustelle Stelze zu bündeln und frühzeitig zielgruppengerichtet zu kommunizieren, tritt dabei die Stadt Leverkusen, unter Federführung des Fachbereichs Oberbürgermeister, Rat und Bezirke (FB 01), als Absenderin und Ansprechpartnerin auf.
Kommunikationsstrategie begleitet jahrelange Auswirkungen auf Stadt und Bevölkerung
Die Kommunikationsstrategie verfolgt das Ziel, die umfassenden Auswirkungen der auf Jahre bestehenden Großbaustelle „Stelze“ auf das Stadtgebiet, auf die Bevölkerung sowie auf verschiedene Institutionen zu erklären und zu begleiten. Mit ihr sollen Auswirkungen des Autobahnausbaus so früh wie möglich mitgeteilt, Lösungen und Handlungsansätze kommuniziert und die negativen Folgen für alle Betroffenen so gering wie möglich gehalten werden. Mit der Kommunikationsstrategie und dem informativen Austausch mit der Autobahn GmbH im Rahmen der Sanierung und Instandsetzung der „Stelzenautobahn“ ist in keiner Weise eine Akzeptanz einer oberirdischen Ausbauvariante dieses Autobahnabschnittes (Bauabschnitt II) der Stadt Leverkusen verbunden. Die fachlich-inhaltliche sowie formaljuristische Auseinandersetzung mit dem Thema Autobahnausbau wird von dem Kommunikationskonzept nicht beeinflusst. Außerdem bleiben bestehende Institutionen wie der Arbeitskreis und bereits vorhandene Kommunikationskanäle (Jour fixe zwischen Verwaltung und Autobahn GmbH) erhalten und werden in das Gesamtkonzept zur Kommunikation aufgenommen.
„Nicht erst seit der völlig unrealistischen Forderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) an die Stadt Leverkusen, eine Finanzierungslücke von 1,35 Milliarden Euro für die Realisierung der Tunnelvariante zu schließen, müssen wir uns mit den Folgen des oberirdischen Ausbaus intensiv beschäftigen. Unser Ziel ist es, die Interessen der davon betroffenen Menschen in Leverkusen bestmöglich zu wahren und die Beeinträchtigungen für sie so gering wie möglich zu halten. Sie haben sich genau wie wir als Stadt jahrelang zurecht und entschieden gegen diesen oberirdischen Ausbau gewehrt“, erklärt Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath.
Stadt im Dialog mit allen Akteurinnen und Akteuren
In der Praxis sieht das Konzept vor, dass sich die Stadt Leverkusen im permanenten Dialog mit der Autobahn GmbH und von ihr beauftragter Subunternehmen befindet und dabei die Interessen
- der Anwohnenden,
- der betroffenen Vereine (Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, TSV Bayer 04
Leverkusen, SC Leverkusen), - der ansässigen oder im Bereich der Großbaustelle tätigen Unternehmen,
Gewerbetreibenden und Dienstleistern (einschließlich SPL, EVL, TBL, AVEA), - der Verkehrsbetriebe (wupsi),
- der angrenzenden Schulen und Kitas (Personal, Kinder, Eltern),
- der Pendler
- sowie aller weiteren betroffenen Institutionen und Personen
nachdrücklich vertreten und immer die bestmögliche Lösung für die Dauer von Einschränkungen im Rahmen der Großbaustelle aushandeln wird. Dazu zählen beispielsweise das Offenhalten von Durchfahrten (Querungen unter der Stelze), die Nutzung von Rad- und Fußwegen, frühzeitige Ankündigungen von Sperrungen (wie Bismarckstraße, Europaring/B 8 oder auch die Bahntrasse) und die Mitteilung von Umleitungsrouten. Dem zu Grunde liegt ein intensiver Austausch zwischen der Stadt, den städtischen Gesellschaften, der Deutschen Bahn und GO Rheinland, sowie Anwohnenden, Interessengemeinschaften, Unternehmen, KiTas, Schulen und Vereinen.
Alle Informationen aus den Gesprächen mit den ausführenden Stellen sowie mit betroffenen Akteuren werden transparent und frühzeitig der Öffentlichkeit über verschiedene Kommunikationskanäle zur Verfügung gestellt. Beteiligungsformate, zu denen die Öffentlichkeit und insbesondere direkt von der Großbaustelle Betroffene eingeladen werden, dienen dazu, mit der Autobahn GmbH in Kontakt zu treten, um so einen bestmöglichen Austausch zu erreichen.
„Wir werden alle am Ausbauprozess Beteiligten eng miteinander vernetzen, um Bedarfe von Anwohnenden und aller anderen Interessengruppen wahren zu können. Der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern steht für uns an zentraler Stelle, da besonders sie vom Ausbau betroffen sein werden“, ergänzt Leverkusens Baudezernentin Andrea Deppe.
Dynamische Entwicklung an künftiger Großbaustelle
Die jüngsten Entwicklungen rund um die zu erwartende Großbaustelle Autobahn A 1 haben seit dem Einsturz der Carola-Brücke in Dresden im September 2024 an Dynamik gewonnen. Nach einem Austausch mit der Autobahn GmbH am 21. Februar 2025 ist bestätigt, dass ab der 13. KW (24.-28.03.2025) mit ersten Arbeiten zur Erstellung eines Statikgutachtens an dem Brückenbauwerk begonnen wird. Hierfür ist nach derzeitigen Informationen eine voraussichtlich drei Monate dauernde Wanderbaustelle zwecks Probebohrungen erforderlich. Diese Wanderbaustelle wird zu Einschränkungen für die anliegenden Sportvereine und Anwohnenden führen und stellt den Beginn einer auf Jahre angelegten Großbaustelle Stelze dar. Sollte die o.g. Prüfung von Baukonstruktion und -materialien ergeben, dass Abschnitte des Brückenbauwerks oder der gesamte Bereich sicherheitsrelevante Mängel aufweisen, wären unverzügliche Sicherungsmaßnahmen (Abstützen des Brückenbauwerks) notwendig, die unmittelbar und dauerhaft zu Einschränkungen in diesem Bereich führen. Es wären dann kurzfristig geeignete Alternativlösungen für beispielsweise wegfallende Parkplatzflächen zu prüfen und umzusetzen. Spätestens ab 2030/2031 ist ohnehin mit einer Großbaustelle für die – Stand heute – ab 2035 abgängige Stelzenautobahn zu rechnen.
Politisches Handeln zu Autobahnausbau wird nicht beeinflusst
Das weitere Vorgehen der Stadtgesellschaft, der Kommunalpolitik und der Verwaltung gegen die Ausbauplanungen wird von dem neuen Kommunikationskonzept nicht tangiert. Nach dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Planen am 17.03.2025, werden sich auch die Bezirksvertretungen I und II beratend mit dem Kommunikationskonzept befassen. Der Rat der Stadt Leverkusen wird über die Annahme des Konzeptes am 07.04.2025 entscheiden.