Stadt Leverkusen

Neue Test- und Meldestelle

Deutsche Sprachkenntnisse sind der Schlüssel zur Integration von neuzugewanderten Menschen hierzulande. Die neue zentrale Kommunale Test- und Meldestelle (KomTuM) sorgt in Leverkusen für einen schnelleren und passgenauen Zugang zu den Sprachkursen. Die Stadt und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ziehen dabei vor Ort an einem gemeinsamen Strang.

Die Fachleute von Stadt und Bundesamt stellten die neue Test- und Meldestelle vor Ort vor.
Mitarbeitende von Stadt und Bundesamt stellten die neue Stelle vor Ort vor: (v.l.) Sozialdezernent Alexander Lünenbach für die Stadt, Jens Buttler, Anita Winter und Dorota Klapinski vom Bundesamt, Saskia Curella (vorne), Susann Peters und Andreas Laukötter für die Stadt.

Auf Initiative des Dezernates für Bürger, Umwelt und Soziales ist es gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gelungen, die Durchführung der Einstufungstests für Integrationskurse organisatorisch und räumlich zu zentralisieren und somit zu optimieren. Seit Anfang Dezember finden zentrale Testungen im Verwaltungsgebäude an der Hauptstraße 105 in Wiesdorf, mit direkter Anbindung an das Kommunale Integrationszentrum statt.

Neuzugewanderte in Deutschland sind verpflichtet, einen Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu besuchen, wenn sie zum Zeitpunkt der Erteilung eines Aufenthaltstitels nicht über ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen. Außerdem werden sie verpflichtet, wenn sie Bürgergeld oder Grundsicherung beziehen und die Sprachkenntnisse nicht ausreichend sind.
Der Integrationskurs des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) besteht aus einem Deutschkurs und einem Kurs über Rechtsordnung, Kultur und Geschichte in Deutschland – dem sogenannten Orientierungskurs. Das BAMF beauftragt zertifizierte Sprachkursträger vor Ort mit der Durchführung von Integrationskursen. Die erfolgreiche Absolvierung des Kurses ist die Voraussetzung für wesentliche weitere Schritte im Integrationsprozess, wie die Aufnahme eines Berufssprachkurses und die Aufnahme einer qualifizierten Erwerbstätigkeit. 

Synergien besser nutzen 

Der Fachbereich Soziales, der Fachbereich Bürger und Integration und die AGL (Jobcenter) verpflichten Personen zur Teilnahme an einem solchen Integrationskurs. Bisher mussten die verpflichteten Personen eigenständig und fristgerecht einen Sprachkursträger im Stadtgebiet aufsuchen. Dies führte – auch aufgrund noch fehlender Deutschkenntnisse – immer wieder zu Verzögerungen.
Seit Dezember gehen alle drei Behörden nun einen neuen Weg: Zum einen nutzen die örtlichen Stellen nun einheitlich die digitale Buchungsplattform des BAMF für die Anmeldung zum Einstufungstest. Zum anderen vereinbarten Stadt und Bundesamt, die Einstufungstests zentral und vor Ort durchzuführen.

Neue „KomTuM“
 
Das Ergebnis ist die neue Kommunale Test- und Meldestelle (KomTuM) im Verwaltungsgebäude Hauptstraße 105 in Leverkusen-Wiesdorf.
„Nun haben wir ein einheitliches Verfahren und damit den Prozess insgesamt verbessert“, betont Sozialdezernent Alexander Lünenbach. In dessen Verantwortungsbereich liegen die Fachbereiche Soziales, Bürger und Integration, die AGL (Jobcenter) und das Kommunale Integrationszentrum. „Die ersten Ergebnisse zeigen: Menschen kommen schneller und zielgerichteter in einen Sprachkurs.“ 

Die Stadt Leverkusen hat schon seit längerer Zeit die Einrichtung einer zentralen Test- und Meldestelle verfolgt. Diese ist auch als Ziel fest im Leverkusener Integrationskonzept verankert. Fachgremien wie die Controlling-Gruppe Integrationskonzept hatten das Thema ebenfalls bereits aufgegriffen und den Bedarf einer koordinierten Kursplatzzuleitung gemeldet.

„Durch die Einführung der kommunalen Test- und Meldestelle haben sich die Wartezeiten der Teilnehmer ungemein verkürzt“, berichtet Saskia Curella, beim Fachbereich Bürger und Integration zuständig für die Integrationskurse, aus der täglichen Arbeit. „Zudem werden die Bürger bis zur Anmeldung beim Kursträger begleitet, wodurch mehr Anmeldungen bei den Kursen zustande kommen.“

Passgenau und schneller: So arbeitet die „KomTuM“ 

Vor gut einem Jahr vereinbarten die Stadt Leverkusen und das BAM, die Einstufungstests in Zukunft zentral durchführen zu wollen. Durch die extrem gute Zusammenarbeit und das Engagement der Vertreterinnen und Vertreter des BAMF konnte nach konzeptionellen und organisatorischen Vorbereitungen die Teststelle am 04. Dezember 2024 starten. 
Sie ist räumlich direkt neben dem Kommunalen Integrationszentrum, im 2. OG des Verwaltungsgebäudes Hauptstraße 105 in Wiesdorf, untergebracht. So sind weitere Synergien in der Beratung und Information möglich. An einem Tag pro Woche finden dort die Testungen statt, seit Dezember erfolgten 13 Testungen.
„Die Test- und Meldestelle ist sehr gut angelaufen, alle Mitarbeitenden sind hoch motiviert dabei, und die Zusammenarbeit gestaltet sich als überaus reibungslos und konstruktiv“, resümiert Jens Buttler, Referatsleiter der zuständigen Kölner Außenstelle des BAMF, die ersten Monate. „Die Teilnehmenden nehmen die Kursempfehlungen grundsätzlich gut an.“

Hoher Stellenwert der Integrationskurse 

Durchgeführt werden die Tests von zertifizierten Sprachkursträgern, denn nur wer zertifiziert ist, darf testen. 
Das BAMF als zuständige Bundesbehörde gewährleistet die fachliche Aufsicht über die Durchführung und Auswertung der Einstufungstests und weist die Teilnehmenden einen passgenauen Kursplatz zu. 
Das Kommunale Integrationszentrum sorgt dafür, dass direkt Beraterinnen und Berater aus dem Programm Kommunales Integrationsmanagement NRW vor Ort sind, um den Integrationsprozess ganzheitlich unterstützen zu können. Finanziert wird die zentrale Test- und Meldestelle über dieses Förderprogramm. 

Ausblick

Aus Sicht der Stadt Leverkusen soll es nicht allein bei der Durchführung der Einstufungstests und Kursplatzzuweisung bleiben: „Seit 2021 nehmen wir am Landesprogramm Kommunales Integrationsmanagement NRW teil, das zum Ziel hat, Integrationsketten noch besser zu machen und Zugangsbarrieren abzubauen“, erläutert Susann Peters, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. „Die Einrichtung einer zentralen Testung ist hierbei ein ganz zentraler Meilenstein. Perspektivisch möchten wir das Angebot noch um die Thematik Zugang zum Arbeitsmarkt ergänzen.“ 

Auch die gute Zusammenarbeit mit dem BAMF möchte die Stadt Leverkusen gerne weiter fortsetzen. „Wir müssen uns die Prozesse stärker aus dem Blickwinkel der Betroffenen anschauen und dann verbessern“, erklärt Alexander Lünenbach das weitere Vorgehen. „Das gilt auch nicht nur beim Spracherwerb, sondern auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt.“

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