Stadt Leverkusen

Neustart für Manfort: Konzepte greifen ineinander

Für den Stadtteil Manfort sollen in diesem Jahr zwei sehr unterschiedliche Planungsinstrumente auf den Weg gebracht werden - Konzepte, die sich ergänzen, aber durchaus sehr unterschiedliche Ausrichtungen haben: Die sog. „Vorbereitenden Untersuchungen für eine mögliche städtebauliche Sanierungsmaßnahme“ eines Teilbereichs im Stadtteil sowie ein gesamtheitliches „Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept“ (ISEK) für Manfort.

Das Team Manfort
Das Team Manfort (v.l.): Burcu Karagülle und Anne Diehl, Abteilung Städtebauliche Planung, Fachbereichsleiter Stefan Karl, Luise Küpper und Serena Sikorski, Abteilung Generelle Planung, begleiten vom Fachbereich Stadtplanung die zukünftigen Entwicklungen in Manfort

Die vorbereitenden Untersuchungen sollen dabei klären, ob das planungsrechtliche Instrument der „städtebaulichen Sanierungsmaßnahme“ geeignet ist, das 19 Hektar umfassende Gebiet zwischen Autobahn und Bahntrasse sowie rechts und links der Gustav-Heinemann-Straße nachhaltig und urbaner zu entwickeln und zu strukturieren und die bestehenden Potentiale zu nutzen. „Wenn ein Gebiet durch Beschluss der Politik als städtebauliche Sanierungsmaßnahme festgelegt wird, gibt das der Stadtverwaltung größere Einflussmöglichkeiten und ermöglicht ein breiteres Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten und finanziellen Beteiligungen auch durch öffentliche Förderung“, erläutert Stefan Karl, Fachbereichsleiter Stadtplanung. So könne mit einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme der Anreiz zur Reaktivierung von minder- oder ungenutzten Flächen gesetzt, Bestandslagen neu strukturiert und Manfort im Zusammenspiel mit einer neuen Nutzung von Brachflächen neu entwickelt werden.

Sanierungsgebiet eng begrenzt 

Die Festlegung eines Gebiets als Sanierungsmaßnahme ergibt sich, wenn in der gesetzlich vorgeschriebenen vorbereitenden Untersuchung festgestellt wird, dass dort städtebauliche Mängel und Missstände wie z.B. ein Nebeneinander von unverträglichen Nutzungen, Leerstände, verbesserungswürdige Bausubstanz sowie fehlende Grünflächen, Sport- und Spielplätzen und Anlagen des Gemeindebedarfs und/oder Bodenbelastungen zu finden sind. Der Beschluss, eine solche Voruntersuchung öffentlich auszuschreiben und anschließend in Auftrag zu geben wurde am 27. Januar 2025 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen gefasst. Mit dem Abschlussbericht wäre im vierten Quartal 2026 zu rechnen. Sollte die Voruntersuchung zu einer förmlichen Festlegung als städtebauliches Sanierungsgebiet und entsprechender Sanierungsziele führen, ist für die Maßnahme selbst ein Zeitraum von maximal 15 Jahren festgelegt. Für die förmliche Festlegung und Durchführung einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme bedarf es verschiedener politischer Beschlüsse und Beteiligungsformate.

Gesamter Stadtteil im Fokus

Parallel soll außerdem das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) für den Stadtteil Manfort in Angriff genommen werden. Das ISEK stellt dabei eine Art „Masterplan“ der Stadtteilentwicklung dar. Mit einem Beschlussentwurf für den Rat ist im zweiten Quartal 2027 zu rechnen. Der Planungsraum des ISEK ist weitaus größer, spannt sich vermutlich zwischen Autobahn A3 bis zum Carl-Carstens-Ring und von der Dhünn bis zum „Von-Diergardt-See“. Weit gespannt sind auch die Ziele eines ISEK. Seine Maßnahmen sollen den Stadtteil mit seinen vielfältigen Funktionen nachhaltig stärken, dazu gehören auch bauliche Neuerungen, allerdings immer in ganzheitlicher Betrachtung und verschränkt mit sozialen Strukturen und Belangen sowie Aspekten der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes.

Zahlreiche Impulse sind bereits durch das Projekt „Gemeinsam leben in Manfort (GLIM)“ gesetzt worden. Das Diakonische Werk des Kirchenkreises Leverkusen konnten dafür mit Unterstützung der Stadt Leverkusen ein Handlungsprogramm entwickeln und eine Vielzahl sozialer Initiativen und Projekte (u.a. Quartiersmanagement, Manforter Laden) realisieren. Städtebauliche, stadtökonomische und stadtökologische Maßnahmen und Projekte konnten jedoch bislang nicht umgesetzt werden, weil insbesondere der Zugang zu entsprechenden Fördermitteln fehlte. Das soll sich zukünftig ändern, denn sowohl anerkannte Maßnahmen in einem Sanierungsgebiet als auch Projekte eines Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts sind förderfähig.

Wie auch bei bisher erfolgreichen Stadtteilentwicklungen in Opladen, Hitdorf und Wiesdorf kann eine solche komplexe Zukunftsplanung nur unter Einbindung der Öffentlichkeit, Stadtteilgesellschaft sowie der gesamten Verwaltung gelingen.

Die Koordinierung und Federführung für die angesprochenen Konzepte und Maßnahmen liegt im Dezernat für Planen und Bauen beim Fachbereich Stadtplanung.

 

Diese Seite teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise