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KOMM-AN NRW unterstützt Ehrenamt in Geflüchtetenhilfe Leverkusen
Wenn Geflüchtete und Neueingewanderte in Deutschland ankommen, treffen sie auf vielfältige Herausforderungen. Ihre Grundversorgung mit dem Nötigsten stellt der Staat durch verschiedene Regelangebote sicher. Um aber wirklich in der neuen Heimat anzukommen, ist es wichtig, sich in der Stadt auszukennen, Menschen kennenzulernen und Unterstützung im Alltag zu erfahren. Ehrenamtliche Initiativen werden hierbei vom Programm KOMM-AN NRW finanziell gefördert.
Großes ehrenamtliches Engagement
Gerade bei den Angeboten, die über die Grundversorgung hinausgehen, spielt ehrenamtliches Engagement eine entscheidende Rolle. Hier zeigen viele Leverkusenerinnen und Leverkusener große Hilfsbereitschaft. Ob als Einzelperson, engagiert in Vereinen oder angeschlossen an einen Träger der freien Wohlfahrtspflege: Es gibt viele Wege zum Engagement.
Schon seit 2016 würdigt das Land NRW dieses Engagement, indem es im Rahmen des Programms KOMM-AN NRW ehrenamtliche Maßnahmen und Angebote in der Geflüchtetenhilfe finanziell fördert. Dabei stellt das Integrationsministerium dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Leverkusen Fördergelder in Höhe von bis zu knapp 60.000 Euro zur Verfügung, die dieses dann in Leverkusen an Partnerorganisationen weiterleitet. In diesem Jahr erhalten 16 Vereine und Organisationen eine Zuwendung.
Das Herzstück des Förderprogramms sind sogenannte „Maßnahmen des Zusammenkommens und der Orientierung“. Das sind Gruppenangebote, die Geflüchtete und Neueingewanderte ganz konkret dabei unterstützen, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden und Anschluss zu finden. In Leverkusen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche solcher Angebote erfolgreich entwickelt.
Fahrradwerkstatt fördert Mobilität
So führt beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt im Familienseminar in Opladen seit 2015 eine Fahrradwerkstatt durch. Hier werden gespendete Räder durch ehrenamtlich Helfende aufbereitet, verkehrstauglich gemacht und dann Geflüchteten zur Verfügung gestellt.
„In Leverkusen ist fast alles gut mit dem Fahrrad erreichbar“, erläutert Projektleiterin Layla Peschke. „Mithilfe des Förderprogramms KOMM-AN NRW und unserer ehrenamtlich Engagierten können wir nun schon seit Jahren mit der Fahrradwerkstatt Geflüchteten und Neueingewanderten ein Stück weit eigenständige Mobilität in ihrer neuen Heimat ermöglichen.“
Kunst-Malkurs für Kinder und Eltern
Andere Projekte richten sich explizit an jüngere Menschen. Der von ukrainischen Neueingewanderten neu gegründete Verein Mawka bietet einen Malkurs für geflüchtete Kinder und Eltern an. Hier können sie ihre oft schwierigen Erlebnisse ein Stück weit verarbeiten und durch die Ausstellung ihrer Kunst Selbstvertrauen aufbauen.
„Wir sind ein junger Verein, der sich noch im Aufbau befindet. In dieser Anfangsphase sind wir besonders froh und dankbar, dass wir durch das Programm KOMM-AN NRW finanzielle Unterstützung für unsere ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit erhalten“, betont Elena Büchel vom Verein Mawka e.V. „Dank dieser Hilfe können wir bereits jetzt wichtige soziale Projekte umsetzen und somit einen positiven Beitrag für unsere Gemeinschaft leisten.“
Vielfältige Angebote und Projekte
Weitere Angebote sind etwa Tanz-, Chor- und Sportprojekte, bei denen die Teilnehmenden Kontakte mit Deutschen und Neuzugewanderten knüpfen und ihre Deutschkenntnisse in einem spielerischen Rahmen verbessern können. Wieder andere Maßnahmen bieten geflüchteten Frauen einen geschützten Raum zum Austausch und zu Empowerment. Außerdem lernen Geflüchtete durch zahlreiche Aktivitäten die deutsche Kultur, Geschichte und Politik kennen, etwa durch Museumsbesuche, Vorträge oder Seminare.
Bei einigen Angeboten leiten Menschen mit Fluchtgeschichte selbst die Gruppen. So können sie ihre eigenen Deutschkenntnisse verbessern oder ihre Berufserfahrung aus dem Herkunftsland in Deutschland einbringen. Dieses Engagement hilft oft auch beim Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.
Zum Hintergrund
In den vergangenen Jahren haben immer mehr sogenannte Migrantenselbstorganisationen (MSO) ehrenamtliche Maßnahmen zur Unterstützung von Geflüchteten umgesetzt. MSO, das sind Vereine oder Initiativen, die von Menschen mit Migrationsgeschichte gegründet wurden oder geleitet werden. Somit kennen sie die Herausforderungen, auf die Neueingewanderte nun bei ihrer Ankunft in Leverkusen treffen. Aktuell stellen die MSO rund die Hälfte der geförderten Institutionen, mit steigender Tendenz.
KOMM-AN NRW ist ein Förderprogramm des Integrationsministeriums des Landes NRW (Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration). Das Programm wird vor Ort in Leverkusen durch das Kommunale Integrationszentrum koordiniert und umgesetzt.
Kontaktdaten
E-Mail: kistadt.leverkusende
Telefon: 0214/406 5246