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Berliner Platz: Unfallkommission beschließt weitere Maßnahmen
Nach dem tödlichen Unfall am 30. Januar am Kreisverkehr Berliner Platz hat sich die Verkehrsunfallkommission am vergangenen Mittwoch, 5. Februar, zu einem Ortstermin getroffen. Beteiligt an dem mehrstündigen Termin waren das Büro des Oberbürgermeisters gemeinsam mit dem federführenden Fachbereich Mobilität und Klimaschutz sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierung Köln, der Polizei, des Fachbereichs Tiefbau sowie von Straßen.NRW.
Bereits wenige Tage nach dem Unfall konnten die Schutzblinker am Kreisverkehr installiert werden, dank der schnellen und unbürokratischen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behörden und Fachbereichen der Verwaltung sowie der Energieversorgung Leverkusen und der Signalbaufirma. Regelmäßige Kontrollen durch die Polizei fanden sofort statt.
Am Mittwoch wurden nun verschiedene weitere Maßnahmen diskutiert, um eine Erhöhung der Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr sowie eine Entschärfung der komplexen Verkehrssituation zu erzielen. Grundsätzlich haben zu Fuß Gehende und Radfahrende am Kreisverkehr immer Vorrang gegenüber dem Autoverkehr. Ziel der getroffenen Maßnahmen ist es, diese eindeutige Vorrangstellung innerhalb des Kreisverkehrs nochmals optisch zu verdeutlichen und praktisch durchzusetzen.
Dies soll über zwei Wege erreicht werden: Einerseits über eine Verlangsamung des fließenden Verkehrs, andererseits durch eine verbesserte Sichtbarkeit und Übersichtlichkeit der Wegebeziehungen und der geltenden Vorfahrtsregeln.
Folgende Maßnahmen sollen ergänzend zu den bereits eingerichteten Schutzblinkern so schnell wie möglich umgesetzt werden:
· An sämtlichen Zu- und Abfahrten werden vor den Fußgängerüberwegen und Radquerungen sogenannte „Berliner Kissen“ installiert, insgesamt 15 Stück.
· An den Zuläufen zum Kreisverkehr an der Düsseldorfer Straße, der Bonner Straße sowie der Rat-Deycks-Straße, wird Tempo 30 rechtzeitig vor dem Kreisverkehr ausgeschildert.
· Die Mittelmarkierung im Kreisverkehr wird gemäß der Ursprungsplanung aus dem Jahr 2012 entfernt, um eine erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht des Kfz-Verkehrs beim Einfädeln zu erwirken, aus der gleichzeitig eine Temporeduktion resultiert.
· Sämtliche Radquerungen werden vollständig rot markiert. Zusätzlich werden Richtungspfeile aufgetragen, um zu verdeutlichen, dass die Querungen nicht entgegen der Kreisfahrbahn genutzt werden dürfen.
· Vor dem Fußgängerüberweg an der unteren Düsseldorfer Straße wird das rechte Verkehrszeichen 350-10 („Fußgängerüberweg mit Vorrang vor dem fließenden Verkehr“) entfernt. Dafür wird sichtbar kurz vor dem Fußgängerüberweg ein Verkehrszeichen 205 („Vorfahrt gewähren“) installiert. Auf dem freilaufenden Rechtsabbieger hin zur Rat-Deycks-Straße wird ebenfalls ein „Vorfahrt gewähren“-Schild aufgestellt.
· Auf den Parkflächen an der Nebenfahrbahn zur Düsseldorfer Straße zum Fußgängerüberweg hin soll durch Markierung oder ggfs. Hindernisse wie z.B. Blumenkübel das Parken direkt vor dem Fußgängerüberweg begrenzt werden.
· Der Grünbewuchs am Fußgängerüberweg Rat-Deycks-Straße wird aus Gründen der Sicherheit komplett entfernt bzw. gegen Bodendecker ausgetauscht.
· An der Zufahrt zum „Action-Markt“ werden auf dem städtischen Gehweg Poller installiert, um zu verhindern, dass der Verkehr die Ausfahrt über den Fußgängerüberweg verlässt.
Eine Umsetzung der ersten Maßnahmen wird abhängig vom technischen Aufwand bis Ende des Monats angestrebt. Der Kreisverkehr wird hinsichtlich Umsetzung und Erfolg der getroffenen Maßnahmen engmaschig kontrolliert.
Vor dem Hintergrund der Situation am Kreisverkehr Berliner Platz und der Fokussierung auf einen stärkeren Schutz des Fuß- und Radverkehrs sollen zudem weitere Unfallschwerpunkte bzw. Verkehrsknotenpunkte im Stadtgebiet betrachtet werden. Das Ergebnis wird der Fachbereich Mobilität und Klimaschutz den politischen Gremien vorlegen.